Ablauf einer Aufstellung
Wer gehört zur Familie? Wer hat mit dem relevanten Problem zu tun? Nachdem die wichtigsten Mitglieder benannt sind, wird jeweils ein Stellvertreter ausgesucht und vom Klienten intuitiv im Raum positioniert.Auch für die eigene Person wird ein Stellvertreter aufgestellt. Wenn der Klient möchte, kann er auch für sich selbst in die Aufstellung gehen. Wer bei der Aufstellung wo steht, wird also nach dem subjektiven inneren Bild des aufstellenden Klienten festgelegt. Anschließend werden die Stellvertreter nach ihrer Wahrnehmung und ihrem Befinden befragt. Daraus ergeben sich oft schon erste Erkenntnisse.
Als nächstes werden vom aufstellenden Therapeuten oder Coach einzelne Positionen verändert und die Auswirkungen beobachtet. Der Klient beobachtet zunächst von außen die Szene und die Veränderungen und geht kurz vor Ende der Aufstellungen wieder an seine Position im Familiensystem. In manchen Aufstellungen dürfen auch die Stellvertreter ihre Plätze verlassen oder werden vom Klienten an andere Stellen geführt, bis alle zufrieden sind und sich ein Lösungsbild ergibt.
Bei einer Aufstellung, bei der nicht genügend oder keine Stellvertreter anwesend sind, kann auch mit Bodenankern gearbeitet werden.
Bei manchen Aufstellungen gehört das Formulieren und Aussprechen heilender Lösungssätze dazu. Diese können z.B. die Liebe oder die Beziehung zu anderen Mitgliedern ausdrücken „Liebe Mama, ich bin dein Sohn und du bist meine Mutter.“ Oder „Lieber X, du bist mein Bruder und bereits gestorben, doch du bleibst mein Bruder und ich liebe dich.“ Manche Sätze werden von Aufstellungsleitern vorgegeben, manche werden individuell vom Klienten formuliert. Zum Schluss werden alle Stellvertreter aus ihrer Rolle wieder entlassen und mit ihrem eigenen Namen verabschiedet.
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